Tag 17
14.04.2009:  Lee Vining - South Lake Tahoe


Da wir gestern Abend schon bei den South Tufas waren, haben wir uns das heute geschenkt und sind nur noch kurz an das Ostufer des Mono Lakes, wo es nicht ganz so bizarr aber trotzdem ziemlich seltsam aussah. Unterstrichen wurde das ganze von einem ziemlich widerlichen Geruch, der dank des starken Windes aber glücklicherweise relativ "verdünnt" und dadurch eträglich war. Ich hätte mir hier gerne noch mehr angesehen, da wir aber heute noch zum Lake Tahoe und diesen nach Möglichkeit einmal komplett umrunden wollten, haben wir das gelassen und sind gleich weitergefahren.


Mono Lake


Mono Lake


Ein Blick zurück

Ganz in der Nähe des Mono Lakes liegt Bodie, die besterhaltene und wohl authentischste Geisterstadt der USA - da ich schon viel darüber gelesen hatte und wusste, dass man selbst im Mai aufgrund des vielen Schnees Probleme haben kann dort hinzugelangen, habe ich nicht allzu große (bzw. fast keine) Hoffnungen gehabt, dort hinfahren zu können. Gestern Abend im Hotel hat uns dann noch ein anderer Deutscher erzählt dass er dort war, aber da die Zufahrtstraße gesperrt war, ist er irgendwie über Schleichwege so weit in die Richtung gefahren wie möglich und dann ca. eine bis 1,5 Stunden durch den Schlamm nach Bodie gelaufen. Das wollte ich mir natürlich nicht antun, also war das Thema für mich endgültig erledigt.
Heute dann, so ca. 10 Meilen vor der Abzweigung nach Bodie, hab ich mir überlegt dass man doch mal gucken könnte wie weit man dort herankommt; in einem Reisebericht von Silke a.k.a Westernlady hatte ich mal gelesen, dass sie (auf Empfehlung eines Rangers) die Sperrung einfach umfahren hat und dann, als es wirklich nicht mehr weiterging, die letzten 2 Meilen durch Schneematsch und Schlamm gelaufen ist. Das wäre vielleicht doch ein bisschen zu viel des Guten gewesen, aber ich hatte ja alte Schuhe dabei und habe das tatsächlich in Betracht gezogen.
Also fuhren wir einfach drauflos, als ich kurz angehalten habe um die letzten Reste Strandhafer, oder was für ein fürchterliches, stechendes Zeug da am Mono Lake auch immer wächst, aus meinen Schuhen zu entfernen, wurden wir von einem anderen Auto überholt und waren somit nicht mehr die einzigen "Outlaws" - sehr beruhigend. Laut Navi kamen wir dann immer näher und näher an Bodie heran, und machten schon Witze darüber, was wohl wäre wenn wir einfach bis zum Parkplätz kämen und garnicht mehr laufen müssten - und was soll ich sagen, nach einer Kurve tauchte Bodie auf und wenige Minuten später standen wir auf dem Parkplatz. Unbelievable! Wir haben dann brav unsere 10$ (5$ pro Person) in den Umschlag gesteckt und sind rumgelaufen.


Die zweite Sperre - links konnte man aber gemütlich dran vorbeifahren (genau das sagt doch das Schild rechts, oder nicht? ;)




























































Der Himmel war am Anfang auch noch/wieder sehr blau, allerdings war es sehr kalt und extrem windig, so dass wir - auch aufgrund unseres Hungers (wir hatten noch nicht gefrühstückt) und der Schneefront die von links auf uns zukam - nach ca. 1,5 Stunden (die mir wesentlich kürzer vorkamen) wieder das Weite gesucht haben. Der Vorteil an der Kälte - und wohl vor allem der Straßensperre - war aber, dass hier kaum Leute unterwegs waren, so dass man ungestört Fotos machen konnte. Wenn einen der Wind nicht umgeweht hat... ;)
Bodie ist auf jeden Fall einen Besuch wert, hier gibt es weder Verkaufsstände, noch irgendeine andere "touristische Infrastruktur". Es wird nur hier und da versucht den Verfall zu stoppen, bzw. zu verlangsamen, sonst ist alles original!

Weiter ging es dann erstmal nach Bridgeport, wo wir in einer echten amerikanischen Sportsbar leckere Burger mit Pommes gegessen haben - es geht halt nix über einfache Hausmannskost. Und dann  freuten wir uns auf den Lake Tahoe...


Bridgeport


Richtung Lake Tahoe

Dort angekommen checkten wir erstmal im Motel 6 (wo es endlich funktionierendes Internet gibt) ein und fuhren sofort weiter um unsere geplante "Seeumrundung" zu vollführen. Aber schon nach den ersten paar Meilen - wir sind gerade bis zur Emerald Bay gekommen - gerieten wir in eine fette Schneewolke, so dass wir unsere Pläne auf Eis legten. Nach einem kurzen Einkauf war dann das Schneetreiben so stark, dass man kaum 10 Meter weit sehen konnte, und wir sind wieder "nach Hause" gefahren, ohne uns noch irgendwas anzugucken (wie auch? ;). Wir hoffen jetzt einfach dass wir das Auto morgen unter dem Schnee wiederfinden und dann eventuell noch eine kleine Seebesichtigung durchführen können, oder wenigstens hier weggkommen... ;) Zumindest im Moment sieht es aber ganz gut aus, es schneit jedenfalls nicht mehr... 


Emerald Bay



Hotel: Motel 6 South Lake Tahoe
Gefahrene Meilen: 168