Da wir gestern Abend schon
bei den South Tufas waren, haben wir uns das heute geschenkt und sind
nur noch kurz an das Ostufer des Mono Lakes, wo es nicht ganz so bizarr
aber trotzdem ziemlich seltsam aussah. Unterstrichen wurde das ganze
von einem ziemlich widerlichen Geruch, der dank des starken Windes aber
glücklicherweise relativ "verdünnt" und dadurch
eträglich war. Ich hätte mir hier gerne noch mehr angesehen,
da wir aber heute noch zum Lake Tahoe und diesen nach Möglichkeit
einmal komplett umrunden wollten, haben wir das gelassen und sind
gleich weitergefahren.
Mono Lake Mono Lake Ein Blick zurück Ganz in der Nähe des Mono Lakes liegt Bodie,
die besterhaltene und wohl authentischste Geisterstadt der USA - da ich
schon viel darüber gelesen hatte und wusste, dass man selbst
im Mai aufgrund des vielen Schnees Probleme haben kann dort
hinzugelangen, habe ich nicht allzu große (bzw. fast keine)
Hoffnungen gehabt, dort hinfahren zu können. Gestern Abend
im Hotel hat uns dann noch ein anderer Deutscher erzählt dass er
dort war, aber da die Zufahrtstraße gesperrt war, ist er
irgendwie über Schleichwege so weit in die Richtung gefahren wie
möglich und
dann ca. eine bis 1,5 Stunden durch den Schlamm nach Bodie gelaufen.
Das wollte ich mir natürlich nicht antun, also war das Thema
für mich endgültig erledigt.
Heute dann, so ca. 10 Meilen vor der Abzweigung nach Bodie, hab ich mir überlegt dass man doch mal gucken könnte wie weit man dort herankommt; in einem Reisebericht von Silke a.k.a Westernlady hatte ich mal gelesen, dass sie (auf Empfehlung eines Rangers) die Sperrung einfach umfahren hat und dann, als es wirklich nicht mehr weiterging, die letzten 2 Meilen durch Schneematsch und Schlamm gelaufen ist. Das wäre vielleicht doch ein bisschen zu viel des Guten gewesen, aber ich hatte ja alte Schuhe dabei und habe das tatsächlich in Betracht gezogen. Also fuhren wir einfach drauflos, als ich kurz angehalten habe um die letzten Reste Strandhafer, oder was für ein fürchterliches, stechendes Zeug da am Mono Lake auch immer wächst, aus meinen Schuhen zu entfernen, wurden wir von einem anderen Auto überholt und waren somit nicht mehr die einzigen "Outlaws" - sehr beruhigend. Laut Navi kamen wir dann immer näher und näher an Bodie heran, und machten schon Witze darüber, was wohl wäre wenn wir einfach bis zum Parkplätz kämen und garnicht mehr laufen müssten - und was soll ich sagen, nach einer Kurve tauchte Bodie auf und wenige Minuten später standen wir auf dem Parkplatz. Unbelievable! Wir haben dann brav unsere 10$ (5$ pro Person) in den Umschlag gesteckt und sind rumgelaufen. Die zweite Sperre - links konnte man aber gemütlich dran vorbeifahren (genau das sagt doch das Schild rechts, oder nicht? ;) Der Himmel war am Anfang auch noch/wieder sehr blau, allerdings
war es sehr kalt und extrem windig, so dass wir - auch aufgrund unseres
Hungers (wir hatten noch nicht gefrühstückt) und der Schneefront die
von links auf uns zukam - nach ca. 1,5 Stunden (die mir wesentlich
kürzer vorkamen) wieder das Weite gesucht haben. Der Vorteil an der Kälte - und wohl vor allem der Straßensperre
- war aber, dass hier kaum Leute unterwegs waren, so dass man
ungestört Fotos machen konnte. Wenn einen der Wind nicht umgeweht
hat... ;)
Bodie ist auf jeden Fall
einen Besuch wert, hier gibt es weder Verkaufsstände, noch
irgendeine andere "touristische Infrastruktur". Es wird nur hier und da
versucht den Verfall zu stoppen, bzw. zu verlangsamen, sonst ist alles
original!
Weiter ging es dann erstmal nach Bridgeport, wo wir in einer echten amerikanischen Sportsbar leckere Burger mit Pommes gegessen haben - es geht halt nix über einfache Hausmannskost. Und dann freuten wir uns auf den Lake Tahoe... Bridgeport Richtung Lake Tahoe Dort angekommen checkten
wir erstmal im Motel 6 (wo es endlich funktionierendes
Internet gibt) ein und fuhren sofort weiter um
unsere geplante "Seeumrundung" zu vollführen. Aber schon nach den
ersten paar Meilen - wir sind gerade bis zur Emerald Bay gekommen -
gerieten wir in eine fette Schneewolke, so dass wir unsere
Pläne auf Eis legten. Nach einem kurzen Einkauf war dann das
Schneetreiben
so
stark, dass man kaum 10 Meter weit sehen konnte, und wir sind wieder
"nach Hause" gefahren, ohne uns noch irgendwas anzugucken (wie auch?
;).
Wir hoffen jetzt einfach dass wir das Auto morgen unter dem Schnee
wiederfinden und dann eventuell noch eine kleine Seebesichtigung
durchführen können, oder wenigstens hier weggkommen... ;)
Zumindest im Moment sieht es aber ganz gut aus, es schneit jedenfalls
nicht mehr...
Emerald Bay
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