Tag 11
10.04.2011:  Tucson


Heute war ich mal wieder ziemlich früh wach, und glücklicherweise schien das Wetter deutlich besser zu sein als gestern. Da ich viel vorhatte, hab ich das gleich ausgenutzt und bin um 8 losgefahren in Richtung Old Tucson Studios, die in den Bergen westlich der Stadt liegen.


Foggy Mountains

Gegen halb 9 kam ich auf dem gähnend leeren Parkplatz der Studios an, wodurch ich etwas stutzig wurde und erstmal zum Eingangstor lief, um nach den Öffnungszeiten zu gucken - ok, ich war 1 1/2 Stunden zu früh da, die machen erst um 10 auf. Das war aber nicht wirklich ein Problem, da ich ja auch noch ins Arizona-Sonora Desert Museum wollte, das gerade um die Ecke liegt. Also spontan den Plan geändert und das Desert Museum, das schon um halb 8 aufgemacht hat, vorgezogen.
Das "Museum" ist eigentlich eher ein Zoo, in dem man die hier heimische und sonst ja eher scheue Tierwelt näher kennenlernen kann. Laut Webseite gibt es 300 Tier- und 1200 Pflanzenarten zu bestaunen. Und auch hier standen wieder überall ältere Herrschaften herum, die einem verschiedenste Dinge anhand von Fotos, Grafiken oder Modellen erklärten, oder, wie der Herr unten auf dem Bild, einfach einen Vogel hatten. 


Ich bin mir nicht sicher, aber das müsste ein Harri's Hawk sein


Nachfolgend ein kleiner Rundgang...




Gila Monster...
 




Javelinas (irgendwas schweineartiges)


Luchse


Kleine Flugshow


Der gehörte nicht zum Inventar, sondern war ein echtes Wildtier

 
Dickhorn-Schafe


Gibt's was?


Nö? Na dann lass mich pennen...

Mir hatten es besonders die winzigen Kolibris angetan, die in den verschiedenen, begehbaren Gehegen herumschwirrten, und natürlich die Reptilien, die man hinter dem Glas aber leider nicht gescheit fotografieren konnte. Der Kolibri oben auf dem Foto saß einfach so da und lies sich bei seinem Mittagsschläfchen nicht stören - netterweise hatte mich ein älterer Herr auf den aufmerksam gemacht, da ich dieses winzige Etwas sonst glatt übersehen hätte.

Auch hier hätte ich, wie eigentlich fast überall, noch länger bleiben können, aber nach immerhin fast 3 Stunden bin ich wieder raus und noch mal zu den Old Tucson Studios gefahren. Dabei handelt es sich um ein Ende der 30er Jahre erbautes Filmstudio, in dem unzählige Western und Serien wie "High Chapparel" und "Unsere kleine Farm" gedreht wurden. Gleichzeitig ist es auch ein Freizeitpark mit verschieden Shows und "Attraktionen" rund um den Wilden Westen. Auch wenn ich ja nicht gerade ein Western-Fan bin und ausser der kleinen Farm und "Die 3 Amigos" mit Steve Martin, Chevy Chase und Martin Short wahrscheinlich keinen der hier gedrehten Filme jemals bewusst gesehen habe , hat mich das Ganze doch sehr interessiert. Nicht mal der hohe Eintrittspreis von 16,95$ konnte mich abschrecken.

Hier mal wieder ein kleiner Rundgang...vielleicht erkennt der ein oder andere (im Gegensatz zu mir) ja irgendwas davon...












OK, die Lok hier kenne sogar ich...






Kleine Showeinlage




Ätsch, verloren








Mir fällt jetzt erst auf, dass man auf den Fotos kaum Menschen sieht, dabei war es eigentlich ganz schön voll...



Da ich mal wieder Hunger bekam, hab ich mir in einem der kleinen Läden ein Stück Pizza geholt und das draussen auf der Terasse gegessen - entgegen all meinen Erwartungen war die echt extrem lecker, und definitiv die beste Pizza, die ich hier in den USA jemals gegessen habe. Dazu ein eiskaltes Mountain Dew und strahlender Sonnenschein - was will man mehr? Spätestens jetzt war mein anfänglicher Frust über Tucson vergessen ;)

Nach insgesamt etwas über einer Stunde hatte ich aber auch schon so ziemlich alles gesehen, und es zog mich zu meinem nächsten Tagesprogrammpunkt, dem Westteil des Saguaro National Parks. Dort bin ich so gegen 14 Uhr angekommen und habe mir  im Visitor Center 
als erstes den Nationalpark-Pass gekauft, schließlich habe ich in den nächsten 2 Wochen noch einige National Parks vor mir und komme so günstiger weg, als wenn ich da überall einzeln Eintritt bezahle.

Aber jetzt ging es erstmal zu den Saguaros. Leider muss ich sagen, dass es nicht ganz so das erwartete Highlight war, es war zwar ganz nett, aber viel mehr halt auch nicht. Das könnte jetzt natürlich daran liegen, dass ich nur den normalen Rundweg langgefahren und lediglich hier und da mal ein paar Meter in die Botanik gelaufen bin, vielleicht müsste man tatsächlich mal richtig wandern. Oder der Westteil ist einfach langweiliger als der Ostteil.











Nach etwa 1 1/2 Stunden war ich auch schon wieder durch und ich fuhr den ganzen Weg, über den ich heute morgen gekommen bin, wieder zurück - und noch viel weiter. Das nächste Ziel war nämlich der etwa 30 Meilen entfernte Sabino Canyon östlich von Tucson (aber nörlich vom östlichen Teil des Saguaro NP - alles klar? ;) Dieses mal habe ich auch was von der Landschaft und dem Gates Pass gesehen, denn im Gegensatz zu heute morgen, als der größte Teil davon noch im Nebel lag, war jetzt alles klar und sonnig.




Gates Pass





Wieder in Tucson angekommen, bin ich dann einmal quer durch die Stadt gefahren und zum Parkplatz des Sabino Canyon. Leider darf man dort nicht mit dem eigenen Auto reinfahren, und da es inzwischen schon wieder 17 Uhr war, fuhren auch die Shuttlebusse nicht mehr. Ich habe dann aber trotzdem meinen Eintritt von - ich glaube - 7,50$ bezahlt und bin ein bisschen "gewandert". Irgendwie hat es mir da besser gefallen als im Saguaro NP, vielleicht hätte ich besser erst hierhin fahren sollen.



















Da ich dann aber irgendwann auch genug vom Laufen hatte und mal wieder was essen musste, war ich nach etwa einer dreiviertel Stunde schon wieder am Auto und bin zu Rubio's gefahren. "Meine" Bedienung von gestern war auch wieder da und hat mich gleich wiedererkannt, und nach einem netten Smalltalk bin ich mit einer Tortilla Soup und 2 Tacos zurück ins Hotel gefahren, wo ich gegen 18:30 angekommen bin. Endlich Feierabend!



Hotel: Quality Inn Flamingo, Tucson
Gefahrene Meilen: 78