Tag 16
15.04.2011:  Alamogordo - Santa Fe


Nach einem kleinen Frühstück mit Honey Loops habe ich kurz vor 8 ausgecheckt und bin wieder die 15 Meilen zum White Sands National Monument gefahren, um dort noch ein paar Fotos zu schießen. Leider stand ein Ranger mit seinem Auto quer vor der Einfahrt, und auf Nachfrage erklärte er mir, dass gerade Raketentests stattfinden und der Park erst um 9 Uhr 30 aufmacht. Ah...unsere Rangerin hat gestern irgendwas mit 9 Uhr 30 erzählt, das hatte ich aber nur am Rande mitgektriegt - jetzt wusste ich, was sie gemeint hat. Da ich keine Lust hatte hier über eine Stunde auf dem Parkplatz zu warten, bin ich halt wieder zurück nach Alamogordo gefahren und habe spontan beschlossen mir als "Alternative" das New Mexico Museum of Space History anzugucken. Da ich den genauen Namen nicht kannte, war das aber auch mit Navi garnicht so einfach zu finden - selbiges schickte mich nämlich als erstes zu einem alten Eisenbahnwaggon, in dem sich ein Laden für Modelleisenbahnen befindet. Äh ja, ist ja fast das selbe... Irgendwann hatte ich es dann aber doch gefunden, und ich habe erstmal das Freigelände erkundet, um die Zeit bis zur Öffnung um 9 zu überbrücken.











Das (kostenlos zu besichtigende) Außengelände war dann, wie ich hinterher feststellen musste, auch das interessanteste, innen fand ich es eher langweilig. Gut, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich mir das alles genauer angucken und mir vor allem die unzähligen Schautafeln und Erklärungen durchlesen können, aber ich wollte ja heute noch weiter. Ganz witzig war ein uralter Mann in voller Cowboy-Montur, der mir einige Geschichten über Wernher Freiherr von Braun, fehlgeschlagene Raketentests, ins Weltall geschossene Schimpansen und ähnliches erzählte, was dann aber irgendwann auch etwas "anstrengend" wurde...als dann 2 weitere Deutsche dazukamen, habe ich die Gelegenheit genutzt und mich aus dem Staub gemacht...

Wieder in der Stadt genehmigte ich mir dann noch mal ein kleines Frühstück beim Goldenen M, und nach dem obligatorischen Einkauf bei WalMart ging es zur größten Pistazie der Welt...diese gehört zu McGinn's Pistachio Tree Ranch, wo ich mir eine Tüte frisch gefangene Pistazien geholt hab. Lecker!





Inzwischen war es 11 Uhr, und ich habe Alamogordo endgültig in Richtung Norden verlassen. Da wegen Baurabeiten auf der gesamten Strecke ein Tempolimit von 55 Meilen (88 km/h) herrschte, und die Landschaft jetzt doch eher eintönig war, zogen sich die nächsten 1 1/2 Stunden ein wenig in die Länge...aber mit guter Musik und kalten Erfrischungsgetränken ist ja auch das kein Problem ;) Gegen 12:30 kam ich dann am Valley of Fires State Park (nicht zu verwechseln mit dem Valley of Fire State Park!) an, einem ca. 2000 Jahre alten Lavafeld, das bei einem Ausbruch des Little Black Peak entstanden ist. Na so little kann der ja eigentlich nicht sein...
Auf dem Weg zum Parpklatz hatte ich dann eine echte Wildtier-Begegnung, denn am Straßenrand stand ein 
Gabelbock (Pronghorn), der sich, zumindest solange ich im Auto saß, auch nicht wirklich stören ließ. Erst als ich ausgestiegen bin, hat er's mit der Angst gekriegt und ist auf die andere Straßenseite geflüchtet.









Blick vom "Hilltop Vista", einem kleinen Aussichtshügel

Nachdem ich den "Aussichtshügel" erklommen hatte, bin ich noch den Nature Trail abgelaufen, der einen quer durch das Lavafeld führt und einem auf unzähligen Tafeln die hier heimischen Tier- und Pflanzenarten und allerhand wissenswertes über die Entstehung dieser Landschaft näherbringt. Auch wenn das auf den Fotos alles eher trostlos und langweilig aussieht, ich fand es hier ganz nett - von der versprochenen Tierwelt war, abgesehen von ein paar flüchtenden Mini-Eidechsen, allerdings nicht mehr allzu viel zu sehen. Die vielen Spalten und Risse in der Lava bieten einfach zu viele Versteckmöglichkeiten...














Länger als eine Stunde habe ich mich hier aber nicht aufgehalten, denn erstens war es tierisch heiss und zweitens wollte ich ja noch weiter. Für die mehr oder weniger ereignislose Strecke nach Santa Fe habe ich, bedingt durch die ständigen Tempolimits und einigen Geocaching- und Fotopausen, ungefähr 4 1/2 Stunden gebraucht. Nachfolgend ein paar Impressionen...leider kann ich davon nichts mehr irgendeinem Ort zuordnen, aber da war ja eigentlich auch nix...






Hm, vielleicht kommt ja nach dem Hügel mal ne Kurve...


Nö...scheinbar nicht.... ;)








Muh






Gegen 18 Uhr war ich dann endlich in Santa Fe, wo ich mich im nächstbesten Motel 6 einquartiert habe - ok, das nächste war es auf jeden Fall, das beste aber leider nicht. Ich dachte bisher immer, dass man mit einem Motel 6 nichts falsch machen kann, aber das hier war echt ne Bruchbude. Und überall liefen seltsame Gestalten rum...warum ich nicht gleich wieder gegangen bin, verstehe ich bis heute nicht...
Nachdem ich mein Gepäck im Zimmer verstaut habe, bin ich zum Denny's auf der anderen Straßenseite gelaufen und habe mir einen Platz am Fenster geben lassen, von dem aus ich meine Zimmertür im Auge behalten konnte - sicher ist sicher ;) Das Essen war leider total verkocht, und zu allem Überfluss habe ich mir hinterher auch noch Pancake Puppies (eigentlich sehr leckere kleine Bällchen aus Pancake-Teig) zum Mitnehmen bestellt, auf die ich über eine halbe Stunde warten musste...dass sie dann absolut nicht geschmeckt haben, muss ich wohl nicht erwähnen...

Santa Fe, morgen musst Du Dich anstrengen! ;)



Hotel: Motel 6, Santa Fe
Gefahrene Meilen: 277