Beim
Auschecken gegen 9:30 staunte ich nicht schlecht, als mich der
Mitarbeiter hinter dem Tresen, bei dem ich gestern auch schon
eingecheckt habe, noch bevor ich irgendwas gesagt habe, mit einem freundlichen "Good morning Mr. Hill"
begrüßte - bei so einem großen und anscheinend auch
sehr gut besuchten Hotel fand ich das jetzt nicht unbedingt
selbstverständlich, dass er meinen Namen noch wusste...sehr aufmerksam.
Da das Hotel praktisch (fast) direkt in Old Town Albuquerque lag, hatte ich es bis dort hin nicht weit, und nach einem kleinen Frühstück bei meinem Lieblings-Frühstück-Restaurant suchte ich mir einen Parkplatz. Eine Stunde kostete 2$, also hab ich mal 5$ eingeworfen und konnte so immerhin 2,5 Stunden dort stehen... Eigentlich wollte ich ins Rattlesnake Museum, aber erst als ich vor der noch verschlossenen Tür stand, fiel mir auf dass ja Sonntag war - und Sonntags macht es erst um 13 Uhr auf. Na gut, dann guck ich mir halt erst mal Old Town an. Lustigerweise fand hier gerade irgendeine religiöse Veranstaltung statt - eine große Menschenmenge, hauptsächlich Schüler, lief singend und mit irgendwelchen Planzenstengeln wedelnd die Straße entlang, um sich dann zu weiterem Gesinge auf dem Platz vor der Kirche zu versammeln. Sehr seltsam... ![]() ![]() Na hoffen wir mal, dass die "Braut" nicht geopfert wurde... ;) Nachdem
sich alle in die Kirche verzogen haben, bin ich ein bisschen durch die
Straßen gebummelt. War ganz nett, aber obwohl es "schon" halb 10
war, ziemlich ausgestorben. Hier und da sind mir ein paar verirrte
Touristen begegnet, unter anderem eine sehr nette Frau mit ihrer
Tochter, die mich um Hilfe gebeten hatte, weil sie ein Problem mit
ihrer Kamera hatte, aber ansonsten hatte ich Old Town praktisch ganz
für mich alleine. Aber das kenne ich ja mittlerweile... ;)
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nach
ungefähr 1 1/2 Stunden, also gegen halb 12, war ich durch und
wusste nicht, wie ich jetzt die nächsten 1 1/2 Stunden rumkriegen
soll, bis das Rattlesnake Museum aufmacht. Auf meiner
Geocaching-App habe ich gesehen, dass sich ganz in der Nähe das "New Mexico Museum of Natural History and Science"
befindet, und ich habe spontan beschlossen, mir das mal anzugucken. Das
war zwar in Laufweite (etwa 1 km), aber da mein Parkschein ja nur noch
eine Stunde lang gültig war, hätte ich das Auto eh umparken
oder einen neuen Parkschein holen müssen, von
daher konnte ich auch gleich dort hin fahren.
Auch wenn ich dann nur im Schnelldurchlauf (innerhalb einer Stunde) durch das Museum geeilt bin, fand ich es sehr interessant und hätte gerne mehr Zeit gehabt. Falls ich irgendwann noch mal nach Albuquerque kommen sollte, werde ich mir die auf jeden Fall nehmen! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Um
12:45 habe ich das Museum dann wieder verlassen und bin zurück
nach Old Town gefahren. Diesmal habe ich 100 Meter weiter im "Zentrum"
geparkt als heute Morgen, und trotz der besseren Lage kostet das
Parken hier gerade einmal 3$ pro Tag. Also habe ich praktisch 5$
verschenkt...und das sollten nicht die letzten verschenkten 5$ für
heute bleiben. Die nächsten gingen für den Eintritt im
Rattlesnake Museum drauf, das eigentlich nichts anderes war, als ein
kleiner Souvenir-Shop, in dem ein paar Terrarien rumstanden. Sowas
schlechtes hab ich auch noch nicht gesehen...ich kam mir leicht
veralbert vor, und war kurz davor, mein Geld zurückzuverlangen. Hätte ich das vorher gewusst,
wäre ich noch in dem anderen Museum geblieben oder gleich
weitergefahren, aber was ich vorher darüber gelesen habe, klang
eigentlich ganz gut - und ich dachte, bzw. hab das so verstanden, dass
man dort eine Führung mitmachen kann, auf der man auch mal so ein Vieh
in die Hand nehmen kann...war wohl doch nicht so. Aber egal, ich war ja im Urlaub, und wegen umgerechnet 3,47 Euro wollte ich mich nicht aufregen... ;)
![]() Eine der wenigen Schlangen, die ich zu Gesicht gekriegt habe Auch
als Souvenir-Shop war der Laden nicht zu gebrauchen, denn von den
Kühlschrankmagneten, die mir ganz gut gefallen haben und die
relativ günstig waren, gab es nur 4 der 6 von mir besuchten
Staaten - na dann halt nicht. Nach ca. 20-30 Minuten war ich wieder
draussen und habe noch eine kurze "Abschiedsrunde" gedreht.
![]() ![]() ![]() San Felipe de Neri Church Nach
einem kleinen Mittags-Snack, inzwischen war es viertel nach 2, habe ich
Albuquerque adieu gesagt (adieu, Albuquerque) und die Stadt in
westlicher Richtung verlassen. Mir fiel erst jetzt auf, dass ich
außer der Old Town praktisch garnichts von der Stadt gesehen
habe, was allerdings wohl auch nicht wirklich schlimm war.
![]() Blick auf Albuquerque Mein
nächstes Ziel war über 200 Meilen entfernt, und die Fahrt
dort hin war so ereignislos, dass mir praktisch jede Erinnerung daran
fehlt ;) Das einzig "lustige" war, dass bei dem teilweise echt heftigen
Wind ziemlich viel Tumbleweed (diese rollenden Sträucher, die
man aus jedem Western kennt ;) über die Autobahn geweht
wurde, dem man natürlich nicht ausweichen konnte, wenn es
einem vor's Auto gerollt ist. Aber so wird halt der Unterboden mal
gründlich abgebürstet...
Nach insgesamt ziemlich genau 4 Stunden stand ich vor dem Eingang des Petrified Forest National Park, und da dieser ja in Arizona liegt, war es erst 17:15 und ich hatte somit immerhin noch eine dreiviertel Stunde Zeit, bevor selbiger zumachte. Daher habe ich mich für heute auf den kleinen, nördlichen Teil beschränkt und habe mal schnell die einzelnen Viewpoints abgeklappert. Allzu viel gab es da aber eigentlich nicht zu sehen... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Route 66-Denkmal Dass
der Park um 18 Uhr schließt, bedeutet nicht zwingend, dass man um
18 Uhr wieder draußen sein muss - man muss nur in Richtung
Ausgang unterwegs sein und darf nicht mehr anhalten. Da ich unterwegs
einige Ranger-Fahrzeuge gesehen habe und ich keinen Ärger mit
der Ordnungsmacht riskieren wollte, habe
ich mich auch mal lieber daran gehalten und mich pünktlich wieder
zum Ausgang
begeben. Gerade hier in diesem Park sind die Kontrollen wohl ziemlich
streng, denn das versteinerte Holz, das hier überall rumliegt, ist
ein begehrtes Sammelobjekt, obwohl das Mitnehmen
verständlicherweise streng verboten ist. Am Kassenhäuschen
wurde ich dann auch gefragt, ob ich etwas aufgehoben und mitgenommen
hätte, was ich natürlich guten Gewissens verneinen konnte.
Von hier aus waren es noch mal ca. 30 Meilen bis nach Holbrook, wo ich mir für heute ein "Wigwam" gebucht hatte. Die Wigwam-Motels waren zur Blütezeit der Route 66 in den 30er bis 50er Jahren scheinbar ziemlich in, und einige wenige davon haben bis heute überlebt. Mir war eigentlich nur das in Kalifornien bekannt, und ich habe schon bei der Planung meiner letzten Tour überlegt, ob ich das irgendwie einbauen könnte, allerdings liegt das doch ein bisschen ungünstig und das hätte einen großen Umweg bedeutet. In einem Reisebericht von Caro habe ich dann von dem in Holbrook erfahren, und somit stand fest, dass ich dort hin muss! Ok, luxuriös sind die Teile nicht unbedingt, aber es fehlt praktisch an nichts - Fernseher, Klimaanlage und Heizung (vor allem über letztere war ich froh), was will man mehr? ;) Ich war nur etwas irritiert darüber, dass es keine Dusche gab, denn davon stand auf der Webseite nichts, zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern. Erst viel später fiel mir auf, dass die Dusche rechts hinter der Tür ist, und man den Eingang einfach nur nicht sehen kann, wenn diese offensteht... ;) ![]() Beim
Einchecken hatte die Besitzerin den Leuten vor mir (ebenfalls Deutsche)
erklärt wie man zum Chinesen kommt, und da ich noch das leckere
Curry-Huhn von gestern in Erinnerung hatte, hab ich da gleich Appetit
drauf gekriegt. Mit Handy-Navi war es auch nicht schwer zu finden,
allerdings gefiel mir der Laden schon von außen überhaupt nicht,
so das sich mich spontan umentschieden habe und zu Denny's gefahren
bin. Im Gegensatz zu "damals" in Santa Fe, war es mal wieder sehr lecker
(ich hatte irgendwas mit Forelle) und auch die Pancake-Puppies for to
go waren schnell gemacht.
Lustig waren 2 (sehr) alte Leute, die mir am Ausgang entgegenkamen und denen ich die Tür aufgehalten habe, weil er mit so einer Gehilfe unterwegs war und wirklich kaum vorwärts kam. Blöderweise hatte er sich damit auch noch im Teppich verheddert, was das Ganze noch mal deutlich verzögerte...aber beide haben sich riesig gefreut dass ich so eine Geduld hatte, und die Omma hat mich gleich auf mein Las Vegas T-Shirt angesprochen und mir erzählt, dass sie da mal 500$ gewonnen hat und danach nie wieder einen Spielautomaten angerührt hat, um es den Casino-Bossen mal zu zeigen... Auf dem Rückweg habe ich noch das Auto vollgetankt, mir bei Dairy Queen einen Mini Oreo Blizzard geholt (schmeckt exakt wie ein McFlurry Oreo!) und dann ging es auch schon wieder nach Hause in mein wohlig warmes Wigwam. Hugh.
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