Tag 19
18.04.2011:  Holbrook - Sedona


Heute war ich mal wieder ziemlich früh wach und um kurz vor 8 bereits draußen unterwegs, um ein paar Wigwams inklusive der davor parkenden Autos zu knipsen. Leider hatten sich auch einige moderne Autos der Gäste daruntergemischt (z.B. meins), aber wenn man nicht so genau hinguckt, fällt das kaum auf... ;)



Das war mein Wigwam






Leider nicht mein Mietwagen...


Zum Frühstück ging es wieder in mein Lieblings-Frühstück Restaurant (natürlich das Goldene M), wo ich mir nach dem Essen noch einen Sausage Burrito zum Mitnehmen geholt habe, da ich den endlich mal probieren wollte - das hätte ich mir sparen können, denn das Teil war absolut widerlich. Aber egal, ich war ja eh satt... Um kurz nach 9 war ich dann bereits am südlichen Eingang des Petrified Forerst National Parks, habe von dort aus die diversen Viewpoints abgeklappert und bin den ein oder anderen kurzen Trail gelaufen.



Irgendwo zwischen Eingang und dem Crystal Forest:








Crystal Forest:















Auf dem
Parkplatz bei der (relativ unspektakulären) Agate Bridge habe ich dann meinen ekligen Sausage Burrito vom Frühstück an einen Raben verfüttert, der dort saß und auf mich und die vorbeilaufenden Leute ziemlich krank wirkte und scheinbar nicht mehr fliegen konnte (da waren wir uns alle einig). Anfangs hab ich immer kleine Stückchen abgebrochen, aber die zweite Hälfte hab ich ihm einfach am Stück hingeworfen und wollte ihn dann beim Fressen fotografieren - aber was macht er, er schnappt sich das Teil und fliegt damit weg! Also doch nicht krank, sondern einfach nur ein dreister Trickbetrüger ;)









Der nächste Halt war bei der Blue Mesa, für mich eine der schönsten Ecken des Parks. Hier kommt man sich endgültig vor, wie auf einem anderen Planeten...leider war es aber so dermaßen windig, dass ich lieber darauf verzichtet habe, den Trail, der sich unten durch die Badlands schlängelt, abzulaufen und habe daher nur ein paar Fotos von oben gemacht. Das war schon schwierig genug, weil man sich kaum auf den Beinen halten konnte...




Sieht fast aus wie eine Straße, ist aber nur ein schmaler Fußweg





Die andere Seite war nicht ganz so interessant...




The Tepees


Ob das wieder der Trickbetrüger ist...?


Gegen 13 Uhr war ich dann wieder am nördlichen Ausgang und bin erstmal zurück nach Holbrook gefahren, wo ich noch schnell was gegessen habe, bevor es über Winslow und Flagstaff auf nach Sedona ging. Unterwegs hab ich noch bei einem der vielen Händler gehalten, die rechts und links der Straße Fossilien, versteinertes Holz und andere "Souvenirs" verkaufen. Der Typ, ein Schwarzer mit einem echt üblen Slang, war wirklich sehr nett, aber ich hatte echt Schwierigkeiten, den zu verstehen. Ich hab mich die ganze Zeit gewundert, warum er laufend fragt, ob ich mich für Medienrechte interessiere, bis ich kapiert habe, dass er garnicht von "media rights" spricht, sondern von "Meteorites" :D Übrigens war das ganze versteinerte Holz nicht mal von hier aus der Gegend, sondern von irgendwo anders (ich nehme mal an aus China ;) und extrem teuer.


Standing on a corner in Winslow, Arizona




Um kurz nach 15 Uhr war ich am Barringer Crater, der zwischen Winslow und Flagstaff liegt. Hier ist vor ca. 50 000 Jahren ein Meteorit eingeschlagen und hat einen Krater von 1200 Metern Durchmesser und einer Tiefe von 180 Metern hinterlassen. In den 60er Jahren haben hier die Nasa-Astronauten für ihre Apollo-Mission trainiert, deshalb gibt es im Visitor Center auch eine Ausstellung zu dem Thema. Die hat mich allerdings weniger interessiert, ich wollte eigentlich nur mal einen Blick auf den Krater werfen und dann weiterfahren. Der Eintritt war mit 15$ nicht gerade günstig, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit, so etwas zu sehen...






Der Krater...viel mehr gibts eigentlich nicht zu sehen...


Interessante Wolken...kein Wunder, dass die Leute hier ständig UFOs sehen...

Nach einer halben Stunde hatte ich genug und bin wieder gefahren. Nicht weit vom Krater entfernt stand ein Auto mitten auf der Straße, und da ich dachte, dass der nur angehalten hat, um diese lustigen Wolken zu fotografieren, bin ich rüber auf die linke Spur und wollte an dem vorbeifahren...auf einmal sehe ich, dass da eine Schlange liegt! Ich natürlich voll auf die Bremse getreten, alles was auf dem Beifahrersitz lag, landete im Fußraum, aber immerhin konnte ich noch rechtzeitig anhalten, ohne der Schlange auch nur ein Haar zu krümmen. Als der andere weitergefahren ist, konnte ich dann wieder auf die rechte Spur und gefahrlos ein paar Fotos aus dem Autofenster heraus schießen (zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es sich nur um eine harmlose Gopher Snake handelte ;) Einen richtigen Schreck hab ich dann noch mal gekiegt, als 2 Autos von der anderen Seite angerauscht kamen und einfach weiterfuhren, obwohl ich versucht habe, sie durch Handzeichen auf die Schlange aufmerksam zu machen. Aber scheinbar hatte diese heute ihren Glückstag, denn als ich meine Augen wieder aufgemacht habe, und mit einem großen Matschfleck gerechnet habe, lag sie immer noch da, als wäre nichts passiert, weil die Reifen einfach rechts und links an ihr vorbeigerollt sind. Ich hatte aber endgültig genug Nervenkitzel für heute und bin weitergefahren, außerdem stauten sich hinter mir auch schon einige Autos. Im Rückspiegel hab ich dann noch gesehen, wie jemand ausgestiegen ist, ich nehme mal an, um das arme Vieh von der Straße wegzutragen. Ich hab mich ja leider nicht getraut... ;)



Von hier aus waren es noch 70 (ereignislose) Meilen bis Sedona, meinem heutigen Tagesziel. Gegen 18 Uhr habe ich im Hotel eingecheckt, noch schnell ein paar Infos im Internet besorgt und bin gleich weitergefahren zum Flugplatz, der auf einer Anhöhe oberhalb der Stadt liegt - perfekt zum Sonnenuntergang. Das fand nicht nur ich, sondern auch unzählige andere Leute, hier oben herrschte fast Volksfeststimmung, und es war gar nicht so einfach, noch einen freien Platz mit einer guten Aussicht zu kriegen.














Gegen 19 Uhr war die Sonne weg und ich bin wieder ins Hotel gefahren. Ich hab mir dann beim Thailänder direkt gegenüber noch ein sehr, sehr leckeres rotes Curry geholt und den Abend gemütlich ausklingen lassen.



Hotel: Days Inn, Sedona
Gefahrene Meilen: 224