Tag 5
04.04.2011:  La Jolla - San Diego


Tag 5! Kaum zu glauben, aber so schnell geht die Zeit vorbei. So gegen 9 habe ich ausgecheckt und mit Koffer, 2 Rücksäcken, Kühlbox und diversen Tüten beim Valet Parking gestanden, um mein Auto abzuholen. Während der eine losrannte um selbiges zu holen, habe ich mit dem anderen ein bisschen geplaudert, über meinen Road Trip und über Deutschland, welches er, da er mal eine Freundin dort hatte, vor einigen Jahren öfters besucht hatte. Er konnte sogar ein paar Brocken Deutsch, die meisten kennen ja höchstens "Prost" oder "Wiedersehen".
Nach nur ein paar Minuten gab es dann auch ein Wiedersehen mit meinem Dodge, und nachdem ich die ca. 20 Dosen Mountain Dew, die sich im gesamten Kofferraum verteilt hatten, wieder in ihre Kartons verstaut habe, konnte ich das Gepäck einladen und losfahren. Aus irgendeinem Grund bin ich erstmal an den Strand gefahren, habe dort geparkt und bin aus dem Auto gestiegen - ach nee, ich wollte ja nach Torrey Pines! Also wieder ins Auto, auf dem Weg noch schnell an einem kleinen Laden gehalten und Sonnencreme gekauft, und dann nichts wie hin.
Dort angekommen, hab  ich erstmal meine Parkgebühr von 6$ bezahlt (Geld in den Umschlag, den abgerissenen Abschnitt aufs Amaturenbrett legen und den Umschlag in den "Briefkasten" einwerfen), mich mit einer dicken Schicht Sonnencreme zugeschmiert  und dann konnte ich auch schon losstiefeln. Nachfolgend ein paar Lichtbildaufnahmen, die ich dort anfertigte:












Hinten sieht man einen kleinen Knick des Pacific Coast Highway




Hörnchen mit Aussicht



Man hätte dort stundenlang wandern können, aber ich habe nur einen kurzen Loop absolviert und war nach etwas über einer Stunde schon wieder am Parkplatz. Von hier aus bin ich dann quer durch den Park zum nördlichen Parkplatz am Torrey Pines State Beach (am PCH, dort bei dem "Knick" den man auf dem Foto oben gesehen hat) gefahren, habe dort wieder geparkt und bin ein paar Meter am Strand entlangspaziert. Übrigens befinden sich der Torrey Pines State Park und der State Beach noch innerhalb der Stadtgrenzen von San Diego. Hab ich gerade bei Wikipedia gelesen.




Bei einem Tsunami wäre dies wohl ein eher suboptimaler Standort...




Eine Herde Pelikane...ich hab nur gehofft, dass die stubenrein sind...



Auch hier hielt ich mich aufgrund meines straffen Programms aber nicht allzu lange auf, und so fuhr ich wieder zurück nach La Jolla, wo sich auch der Mount Soledad befindet. Von hier aus soll man eine tolle Aussicht auf La Jolla und San Diego haben - leider war es ein bisschen diesig, aber gefallen hat es mir trotzdem.



 Blick auf La Jolla - das große, graue Gebäude auf der linken Seite ist übrigens das Hotel, in dem ich letzte Nacht gewohnt habe


Im Hintergrund kann man die Skyline von San Diego erahnen, das Gewässer davor ist die Fiesta Bay.

Inzwischen war es viertel nach eins, und da ich noch einen (sehr wichtigen) Termin und nebenbei auch großen Hunger hatte, hab ich mir beim nächsten In-N-Out erstmal was zu essen geholt (und seitdem weiss ich, dass der "Cheeseburger Animal Style" den normalen Cheeseburger noch mal um Längen übertrifft!) und bin dann zur Harbor Island, einer Halbinsel, die direkt neben dem Flughafen liegt, gefahren. Hier ist der Stützpunkt von Speedboat Adventures, wo ich für 15 Uhr eine Tour gebucht hatte. Man darf dort selber mit kleinen Speedbooten durch die San Diego Bay brettern, allerdings nicht ganz auf eigene Faust, sondern man hat einen Guide, der vorausfährt. Wenn man noch nie in einem Boot gesessen hat, ist das allerdings nicht unbedingt das Schlechteste - vor allem, wenn man sich im größten Militärhafen der USA (oder sogar der Welt?) befindet.


Blick auf die Skyline und Coronado Bridge

Ich war ungefähr eine 3/4 Stunde zu früh dort, aber besser, als zu spät. Relativ pünktlich um 15 Uhr ging es dann erst mit einer kleinen Einweisung im Freien los, das wichtigste was wir gelernt haben war "the bigger the boat, the dumber the captain" und "big boats eat small boats". Also im Falle eines Falles lieber nicht auf seine Vorfahrt bestehen ;) Unser Guide erzählte uns dann noch einige lustige Geschichten über im Wasser treibende Telefonmasten oder Kühlschränke, denen man auf jeden Fall ausweichen sollte, und nachdem sich jeder sein schickes "US Coast Guard approved floating device" (Schwimmweste) umgeschnallt hatte, ging es zu den Booten. Da diese nur einen Gashebel und ein Lenkrad hatten, war die Bedienung denkbar einfach - sowas wie Bremsen kennen Boote scheinbar nicht. Glücklicherweise hatte ich meins ganz für mich alleine, mit etwas Pech hätte man mir noch jemanden dazugesetzt. Der Guide riet mir, mich in die Mitte zu setzen, damit ich nicht so viel "Spray" abkriege...
Und dann ging es auch schon los. Das mit der etwas indirekten Lenkung war am Anfang etwas ungewohnt, und so bin ich wie ein Betrunkener in Schlangenlinien aus dem Hafen geeiert...den anderen ging es aber scheinbar nicht viel besser.

Die Fotos habe ich übrigens mit meiner Taschenknipse gemacht, da ich meine "richtige" Kamera nicht den Widrigkeiten der hohen See aussetzen wollte - ich bitte, die Bildqualität zu entschuldigen ;)


Jetzt geht's lohos...


Flott unterwegs


Coronado Bridge


Die USS Midway mal aus einer anderen Perspektive








Das Boot

Die Fahrt, auf der wir auch immer mal wieder angehalten und von unserem Guide Infos über die gerade zu sehenden Punkte bekommen haben (leider war er über das Funkgerät kaum zu verstehen), hat insgesamt ca. 1,5 Stunden gedauert, und war einfach nur der Hammer! Ich hatte zwischendurch voll den Lachflash und konnte garnicht mehr aufhören zu lachen, weil das Ganze einfach nur zu lustig und irgendwie total durchgeknallt war! Da es relativ windig war, hatten wir doch einen ganz schönen Seegang, wodurch diese kleinen Winzboote immer wieder abgehoben haben und dann volle Möhre zurück ins Wasser geklatscht sind - wohlgemerkt sitzt man ohne jeden Halt "einfach so" auf dieser Sitzbank rum. Und ich war nach 2 Minuten bereits von oben bis unten nass, soviel zum Thema in der Mitte kriegt man nicht so viel "Spray" ab.
Dann muss man auch noch den Kurs halten (gerdade wenn die Wellen von schräg vorne kamen, war das nicht gerade einfach) und aufpassen, dass man den Anschluss nicht verliert oder dem Vordermann zu dicht auffährt. Aber immerhin haben weder Flugzeugträger, noch Kühlschränke meinen Weg gekreuzt...

Die Zeit verging wie im Flug, und nach dem Einparkmanöver mit 180 Grad-Wende (wo ist denn hier die Handbremse?), das noch mal richtig Spaß gemacht hat, war auch schon alles wieder vorbei. Leider. Von Harbor Island aus hatte ich es nicht mehr weit bis in mein Hotel, das mitten in der Stadt lag. Da ich erstmal nur einchecken, das Gepäck aufs Zimmer bringen und dann noch mal irgendwo hinfahren wollte, wollte ich eigentlich irgendwo auf einem der Parkplätze am Straßenrand parken - aber nach 5-6 Runden um den Block habe ich aufgegeben und mein Auto beim Valet Parking abgegeben. Das ist zwar schweineteuer, aber viele andere Möglichkeiten gibt es nicht. Zumindest nicht, wenn das Auto in der Nähe vom Hotel stehen soll...

Nachdem ich das Gepäck hochgeschleift und mein schickes Zimmer bezogen hatte, hab ich mich schnell noch mal "frischgemacht" und bin dann, anders als ursprünglich geplant, zu Fuß los. Wenn ich schon so viel für einen Parkplatz bezahle, dann nutze ich ihn auch ;)


Blick von meinem Zimmer aus auf die schnuckelige "Rooftop-Bar" und den Pool

Innerhalb von ein paar Minuten war ich am Congress Center und quälte mich dort die unmenschlich steile und lange Treppe hoch...selbige ist bei den gesundheitsbewussten Einwohnern San Diegos scheinbar very beliebt und dient ihnen als Outdoor-Fitnesscenter - wähend ich mich keuchend und schnaufend nach oben schleppte, tänzelten die locker flockig an mir vorbei, als wäre es das normalste der Welt. Ich musste oben erstmal eine Pause einlegen...

Nachdem die Schmerzen in den Beinen etwas abgeklungen waren und ich wieder atmen konnte, spazierte ich erstmal gemütlich zur Marina...

Blick vom Congress Center aus zum Embacadero Marina Park


Flame of Friendship


Marina, Marina, Marina...











...und gleich weiter zum Seaport Village. Dort war ich ein bisschen shoppen, besser gesagt ich hatte es vor, und habe sämtliche Souvenirläden nach einem ganz bestimmten T-Shirt abgesucht, das ich ein paar Tage zuvor an jemandem gesehen habe. Leider habe ich das allerdings nirgends gefunden, und auch das restliche Sortiment entsprach nicht meinen hohen Ansprüchen ;)













Nachdem es dann irgendwann dunkel war, bin ich wieder in Richtung City zurückgelaufen, wo ich noch einige Shops abgeklappert und immerhin ein formschönes Sweatshirt entdeckt habe, welches ich natürlich gleich gekauft habe.



Hotel: Hotel Solamar, San Diego
Gefahrene Meilen: 53